Häusliche Gewalt
Der Begriff „häusliche Gewalt“ umfasst alle Formen von körperlicher, seelischer, sexualisierter sowie finanzieller und sozialer Gewalt, die zwischen erwachsenen Menschen, innerhalb von bestehenden oder ehemaligen familiären oder familienähnlichen Beziehungen ausgeübt werden. Dazu zählt Gewalt in einer bestehenden Partnerschaft, zwischen Ex-Partner*innen sowie Gewalt durch oder gegen sonstige Verwandte (erwachsene Kinder, Onkel, Tanten, Großeltern, Geschwistern etc.). Häusliche Gewalt kann auch in Wohngemeinschaften oder im Zusammenhang mit einer stationären Unterbringung stattfinden (z.B. im Bereich der Pflege oder anderweitiger Betreuung).
Häusliche Gewalt unterscheidet sich deutlich von einer Familienstreitigkeit! Die Gewalthandlungen wiederholen sich oft, nehmen an Intensität zu und dienen dazu Dominanz, Macht und Kontrolle über das Opfer auszuüben.
Häusliche Gewalt hat viele Gesichter!
körperliche Gewalt
- ohrfeigen, beißen, kratzen, schubsen, an den Haaren ziehen, mit der Faust schlagen, treten, würgen, fesseln, Angriffe mit Waffen aller Art oder mit Gegenständen…
seelische Gewalt
- drohen (auch mit Mord), beleidigen, demütigen, ein- oder aussperren, bevormunden, ständiges kritisieren, Verbote aussprechen, klein machen, auslachen, erniedrigen…
sexualisierte Gewalt
- zu sexuellen Handlungen oder Praktiken nötigen, zwingen, pornografische Materialien anzusehen oder zu erzeugen, sexistische Äußerungen, vergewaltigen (auch in der Ehe/Partnerschaft)…
finanzielle Gewalt
- Arbeitsverbote oder Arbeitszwang, alleinige Kontrolle der Finanzen, erzeugen von finanziellen Abhängigkeiten…
soziale Gewalt
- Isolation des Opfers von Familie und Freundeskreis, Kontakte und Kommunikationsmittel kontrollieren oder einschränken (Eifersuchtshandlungen), Kontaktverbote…